00 17/11/2006 19:58
Evolution
Knochenarbeit
Der Neandertaler ist der wohl populärste und am besten erforschte Frühmensch. Das Vorurteil, es habe sich um eine primitive und grobschlächtige Menschenart gehandelt, ist mittlerweile einem zivilisierteren Bild gewichen.
Forscher nehmen heute an, dass der Neandertaler einer Art Religion huldigte, dekorative Gegenstände sammelte, eine Sprache hatte und womöglich sogar singen konnte.

Mittlerweile gibt es rund 300 verschiedene Funde von Neandertalerfossilien in Europa und Asien. Bisherige Forschungen am Neandertaler stützen sich vor allem auf archäologische Funde. Erbgutuntersuchungen sind schwierig, da die alten Knochen kaum intakte DNA enthalten. Lediglich sogenannte mitochondriale DNA (mtDNA), die nicht aus dem Zellkern stammt, sondern aus den separaten Zellkraftwerken (Mitochondrien), ließ sich bislang analysieren. Diese mtDNA wird jedoch nur von der Mutter vererbt und liefert so kein vollständiges Bild.